Eifersüchtig? Eifersucht bekämpfen, aber wie?!
Hallo, heute geht es um das Thema Eifersucht. Ich freue mich, mit Dir dieses, für die meisten von uns sehr unangenehme und manchmal auch verhasste, Thema so zu beleuchten, dass Du – egal, in welcher Form sich die Eifersucht in Deinem Leben zeigt – besser damit umgehen und Deine Eifersucht bekämpfen kannst.
Was bedeutet es für Dich, eifersüchtig zu sein?
Wie reagierst Du, wenn Du das Wort „Eifersucht“ hörst? Kommen da angenehme oder unangenehme Gefühle in Dir hoch? Es ist Dir sicherlich schon mal aufgefallen und es betrifft sogar über 90 % der Menschen: Mit dem Thema Eifersucht verbindet man in der Regel ungute Gefühle und Erfahrungen.
Eifersucht – Das unerwünschte Kind in Dir
Vielleicht kennst Du in diesem Zusammenhang selber ablehnende, verdrängende Gedanken, wie: „Ich doch nicht!“. Denn wer gibt schon gerne zu, dass er eifersüchtig ist? Oder auch das Gefühl von Scham – kennst Du das? Es ist uns meist peinlich, wenn wir eifersüchtig sind – deshalb wird es verheimlicht und nicht zugegeben. Das Problem dabei ist, dass das Gefühl auf diese Weise nicht verschwindet. Es rumort in uns weiter und brennt vielleicht sogar. Denn Eifersucht ist ein Gefühlsmix aus Angst, Verzweiflung, Anspannung, manchmal auch Wut und Ohnmacht. Und da wir Eifersucht bei uns selbst nicht wahrnehmen und wahrhaben wollen, wird im Regelfall, sobald das Thema auftaucht, schlecht darüber gesprochen – oder hast Du schon einmal von positiven Aspekten der Eifersucht gehört oder gar jemanden erlebt, der voller Freude davon berichtet hat, dass er eifersüchtig ist?
Eifersucht erleben
Genauso wie es absolut unangenehm ist, selber eifersüchtig zu sein, kann es auch sehr unangenehm sein, zu erleben, wie der eigene Partner, die Partnerin, das Kind, die Mutter, der Vater oder auch ein guter Freund eifersüchtig ist.
Was genau ist nun Eifersucht und wie kannst Du am besten damit umgehen?
Einfacher, mit der Eifersucht umzugehen, wird es erst, wenn wir es wagen, hinter den Vorhang zu schauen, also 1.: Was ist Eifersucht wirklich und woher kommt sie? Und 2.: Wie können wir besser mit dem umgehen, was die eigentliche Ursache ist, beziehungsweise wie können wir mit uns selbst besser umgehen? Zu der Frage, was Eifersucht ist bzw. was sie nicht ist, möchte ich etwas vorwegnehmen und führe dafür an dieser Stelle ein recht gängiges Beispiel einer „Frau und Mann-Beziehung“ an: Die Frau ist beispielsweise auf die Ex-Partnerin ihres Mannes eifersüchtig, wenn sich die beiden noch immer treffen oder telefonieren. Vorwegnehmen möchte ich an dieser Stelle, dass allein dieses jetzige Erleben nicht der wirkliche Ursprung der Eifersucht ist. Natürlich kann Eifersucht berechtigt sein, aber sie zu haben, bringt uns nicht weiter. Weiter bringt es uns, wenn uns bewusst wird, dass die Ursache für starke Eifersucht fast immer auf Erfahrungen, die wir als Kind gemacht haben, zurückzuführen sind.
Eifersucht basiert auf Erfahrungen
Dabei kann es sich um abwertende, ablehnende Haltungen im Elternhaus oder auch Verlusterfahrungen handeln, die uns geprägt haben. Wenn wir beispielsweise als Kind oft abgewertet wurden, indem wir Sätze wie „Du bist zu unordentlich, unzuverlässig, zu lahm, zu faul, zu tollpatschig.“ oder Ähnliches zu hören bekamen, dann haben wir verinnerlicht, nie gut genug und nicht wertvoll zu sein. Vielleicht lehnen wir uns aufgrund dessen sogar unbewusst selber ab. Und wer sich selber ablehnt, der glaubt anderen nicht, wenn diese sagen, man sei liebenswert. Aufgrund von tiefen Selbstzweifeln und einem sehr geringen Selbstwert ist das Vertrauen in andere Menschen und ihre Worte und Taten tief erschüttert. Haben wir als Kind Verlusterfahrungen durchlebt, indem wir allein gelassen oder sogar verlassen wurden, weil wir eine wichtige Bezugsperson verloren, sich die Eltern getrennt haben oder es gab Ereignisse, die mit Tod, Drogen oder ähnlichem im Zusammenhang standen. Wichtig zu wissen ist: Als kleines Kind konnten wir mit solchen Erlebnissen nicht umgehen. Sie haben in uns dann etwas Elementares hinterlassen, nämlich, dass Beziehungen etwas Unstabiles, Unsicheres und vielleicht sogar gefährliches seien und dass man sich niemals auf etwas oder jemanden verlassen kann oder sollte. Im Gegenteil: Es ist immer die Angst da, man würde wieder verlassen.
Lerne, Dich zu lieben und Dir selbst zu vertrauen!
An diesem Punkt nähern wir uns allmählich dem, worum es bei Eifersucht wirklich geht: Zum einen geht es ganz stark darum, die eigene Selbstachtung und den Selbstwert zu stärken – anders gesagt geht es darum, zu lernen, sich selbst zu schätzen und zu lieben. Denn: Wir fühlen uns immer nur in dem Maße geliebt und gemocht, wie wir uns selber mögen. Und das Zweite ist, zu lernen, sich selber zu vertrauen – und das schaffen wir am besten, indem wir wieder lernen, uns selber und unsere Körperwahrnehmungen zu spüren. Also, wenn Du mit Eifersucht in Zukunft anders umgehen willst – sie also nicht einfach nur schnell und kurzfristig „weghaben“ willst – sondern die wirkliche Ursache klären möchtest, dann beginne damit, Dir selbst täglich bewusst zu machen, was Du an Dir magst und schätzt: Was sind Deine Qualitäten? Was findest Du an Dir schön? Was macht Dich besonders und außergewöhnlich? Vielleicht möchtest Du es Dir aufschreiben, ein „Ich-Mag-Mich-Tagebuch“ führen, vielleicht magst Du es Dir selber auch laut vorsagen oder aber Deiner besten Freundin oder Deinem besten Freund mitteilen. Übe Dich darin. Je öfter und regelmäßiger Du das tust, umso größer wird Dein Selbstwert und Dein Vertrauen in Dich.
Sei gut mit Dir und denke daran: Wir fühlen uns immer nur in dem Maße geliebt und gemocht, wie wir uns selber mögen!